Humulus lupulus L. (Familie Hanfgewächse)
Auch bekannt als:
Bierhopfen, Houboln, Hupfen.
Region & Blütezeit:
Mitteleuropa, insbesondere Deutschland, Juli-August.
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe Humulon und Lupulon, ätherische Öle, Polyphenole.
Die Pflanze:
Fast könnte man vergessen haben, dass der Hopfen auch in heimischen Gebieten, gerne in der Nähe vom Wasser bis zu sechs Meter hohe Stauden bildet. Rasant klettern die Triebe in die Höhe – bis zu 30cm pro Tag! Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen hat der Hopfen entweder nur männliche Blüten oder nur weibliche. Wobei nur die weibliche Pflanze vegetativ vermehrt wird, wenn die Blütenstände vom Wind bestäubt werden.
Diese Blüte entwickelt sich dann zum sogenannten Hopfenzapfen, welcher in der Folge ätherische Öle ausscheidet und den typisch, würzigen Geruch verleiht. Kultiviert angebaut, benötigt die Kletterpflanze Hopfen bis 10 Meter hohe Holzstämme welche mit Drahtseilen verbunden werden.
Traditionelle Anwendungen und Wirkungen:
Hopfen wird traditionell eingesetzt gegen Nervosität, Einschlafstörungen und innerer Unruhe. Zudem regen die enthaltenen Bitterstoffe den Appetit an...was vielen Bierliebhabern bekannt sein dürfte…
Durch den antibakteriellen und wundheilungsfördernden Effekt werden Hofpenauszügen auch leichte Hautverletzungen behandelt. Auch antioxidative Eigenschaften als sogenannter Radikalfänger (können aggressive Sauerstoffradikale neutralisieren) wurden beschrieben.
Und übrigens…
Hopfen ist nicht nur für den würzigen Geschmack im Bier verantwortlich, sondern verbessert auch die Schaumfestigkeit und die Haltbarkeit des Bieres.
Erst im 18. Jahrhundert wurde das Wissen um die beruhigende Wirkung der Hopfenblüte wiederentdeckt. Damals halfen dem englischen König George III. ein Kissen gefüllt mit Hopfenzapfen bei seinen Schlafstörungen. In den folgenden Jahrzehnten empfahlen wieder vermehrt bedeutende Ärzte den Hopfen zur Verdauungsförderung, Nervenberuhigung oder Schlaflosigkeit.