Avena sativa L. (Familie Süssgräser)
Auch bekannt als:
Haber, Saathafer, Oats.
Region & Blütezeit:
Mitteleuropäischer Anbau, Juni bis August.
Inhaltsstoffe:
Acht essentielle Aminosäuren (>10%), Mineralstoffe wie Zink, Chrom, Mangan und Eisen, Indolalkaloid Avenin, Phytosterole, B-Vitamine
Die Pflanze:
Im Unterschied zu anderen Getreidearten wie Weizen oder Gerste mit einer aufrecht stehenden Ähre, ist beim Hafer eine sogenannte Rispe (hängende «Blüte») zu erkennen. Eine Haferpflanze besitzt jeweils 3 bis 4 solcher Rispen worin sich die Haferkörner entwickeln, geschützt von seitlichen Spelzhäutchen. Hafer wächst durch seine weit verzweigten Wurzeln auch auf wenig «nahrhaftem» Boden.
Traditionelle Anwendungen und Wirkungen:
Der eiweissreiche Hafer ist altbewährt als stärkendes Nahrungsmittel bei Schwächezuständen. Ein Tee aus Haferstroh wir eingesetzt bei nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Nervenschwäche. Das getrocknete, grün geerntete Haferkraut wird auch bei schreckhaften Pferden mit Erfolg eingesetzt. Haferextrakte sind Aufgrund des hohen Eiweissgehaltes besonders mild zur Haut. In der Kosmetik wirken sie als Feuchtigkeitsspender, beruhigend und fördern ein sanftes Hautgefühl.
Und übrigens…
Lange Zeit galt Hafer als Nahrungsmittel für arme Leute, zu Unrecht als Unkraut zwischen anderen Getreidearten verkannt. Die Römer benutzten ihn hauptsächlich als Viehfutter und im Mittelalter wurde häufig Bier aus Hafer gebraut. Heute werden immer neue Inhaltsstoffe im Hafer erforscht, zuletzt das Beta-Glucan, welches offiziell zur Regulierung des Cholesterinspiegels, deklariert werden kann. Auch Hafermilch, als Alternative zu Soja- oder Kuhmilch wird immer häufiger konsumiert. Da Hafer sehr wenig Klebereiweiss (Gluten) vorkommt, eignet sich das Mehl nur in Kombination mit anderen Mehlen zum Backen von Brot. Ein altbekannter Brauch mit Hafer ist zudem das Bewerfen des Brautpaares mit Hafer. Je mehr Hafer in ihren Kleidern hängen bleibt, je besser soll die Fruchtbarkeit sein…